Montag, 8. Februar 2016

Smartphone-Bedienung: Lieber sprechen als Schreiben

Tippen am Smartphone gehört wohl bald der Vergangenheit an. Schon heute bedient jeder zweite Smartphone-Nutzer das Gerät mit der Stimme – zum Beispiel, um einen Anruf aufzubauen, eine SMS zu diktieren oder um nach dem Wetter zu fragen. Besonders beliebt ist die Sprachsteuerung unter jungen Smartphone-Usern: Bei den 14- bis 29-Jährigen verwenden schon 58 Prozent die Spracheingabe, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 54 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 52 Prozent. Sogar bei den Smartphone-Nutzern ab 65 gibt schon jeder Vierte Fragen oder Befehle per Stimme ein.

Diesr Screenshot von handylist.de zeigt nur einen Teil der Geräte, die mit
Sprachsteuerung erhältlich sind - das Angebot wird ständig erweitert.
                                                                                            Screenshot handylist.de
Wie beliebt die Spracheingabe am Smartphone tatsächlich ist, zeigt eine neue Studie des Digitalverbands Bitkom. Darin zeigt sich, dass die Sprachsteuerung vor allem benutzt wird, um Anrufe aufzubauen, Textnachrichten zu verfassen oder um aktuelle Informationen wie Wettervorhersagen oder Fussballresultate abzufragen. Ebenfalls beliebt ist das Navigieren oder das Starten von Apps per Spracheingabe.
Die Website turn-on.de hat übrigens eine ganze Liste von klaren Befehlen für Android-Geräte publiziert, die zur allgemeinen Systemsteuerung, zur Navigation oder zum Herausfinden allgemeiner Informationen nützlich ist. Und auf handylist.de findet sich eine grosse Anzahl von Smartphones mit Sprachsteuerung.
Die Steuerung von Mobiltelefonen hat sich in den letzten Jahren stark geändert: Die ersten Handys hatten Tasten, die mehrfach belegt waren. Entsprechend langwierig war das Tippen von SMS. Die Worterkennung beschleunigte die Tastatureingabe. Später wurde dann zudem bei bestimmten Modellen jeder Taste ein einzelner Buchstabe zugeordnet. Beim Smartphone wurde die physische Tastatur durch ein Touch-Display ersetzt. Die neuen Betriebssysteme der Smartphones unterstützen in aller Regel Sprachbefehle. Für den Durchbruch auf dem Massenmarkt sorgte Apple im Jahr 2011. Damals stellte das Unternehmen die Spracherkennungssoftware Siri für das iPhone 4s vor. Ein Jahr später zog Google mit Google Now nach. Die Verarbeitung der Spracheingabe geschieht dabei nicht auf dem Mobiltelefon, sondern auf Servern der Unternehmen. Dieses Verfahren erhöht die Zuverlässigkeit beim Erkennen der gesprochen Befehle. Allerdings sind dafür schnelle mobile Internet-Verbindungen notwendig. Die Spracherkennung profitiert also vom Trend zum Cloud Computing, schnelleren mobilen Internetverbindungen aber auch von mobilen Daten-Flatrates.

Wir glauben, dass sich Spracherkennung in den nächsten Jahren noch viel stärker durchsetzen wird; für viele User wird das Schreiben dann – zumindest am Smartphone – endgültig der Vergangenheit angehören. 

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