Der
Einkaufsladen der Zukunft wird weniger ein Einkaufsgeschäft als ein Showroom
sein, wo potentielle Kunden Produkte anschauen und anfassen, sich aber auch beraten lassen. Eingekauft
wird dann online, und geliefert wird nach Hause. Das erwarten zumindest die
Analysten von PwC, die sich in einer umfassenden Studie mit dem Detailhandel
der Zukunft befasst haben.
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Vom Konsumtempel - hier Les Galeries Lafayette in Paris - zum Showroom: Haben Warenhäuser bald ausgedient? |
Um
herauszufinden, wie Kunden am liebsten einkaufen, wurden weltweit
7000 Konsumenten befragt, 1000 davon in der Schweiz. Die meisten Erkenntnisse,
die so gewonnen wurden, sind zwar nicht neu, sie unterstreichen aber eine
Entwicklung, die im Detailhandel schon vor Jahren angefangen hat, und die wohl
nicht mehr aufzuhalten ist. Das heisst: Moderne Verbraucher betreiben
sogenanntes "Multichannel-Shopping". Vor dem Kauf eines Produktes
vergleichen sie Angebote und Händler, tauschen sich mit Bekannten aus und
kaufen dann über den Vertriebskanal ihrer Wahl. Charakteristisch für das
veränderte Konsumentenverhalten ist, dass die Kanäle oft kombiniert werden. Die
Recherche findet online oder im Katalog statt, gekauft wird dann im Ladengeschäft - oder
umgekehrt. 88 Prozent der Kunden verteilen schon heute ihre Einkäufe auf mindestens
zwei Kanäle, 34 Prozent sogar auf vier bis fünf.
Diese
Entwicklung ist natürlich eine Herausforderung
für den Detailhandel.
Innerhalb
des Multichannel-Shoppings wächst nämlich vor allem der Anteil an
Onlineeinkäufern. Dabei locken nicht nur tiefere Preise, sondern die
Verfügbarkeit der Produkte – immer und überall. Jeder dritte Schweizer nennt dies
denn auch als Hauptgrund für den Einkauf im Internet. Im letzten Jahr wurden in der Schweiz schon 57
Prozent aller Bücher, CDs und Filme, 44 Prozent aller Computer und 42 Prozent anderer
Elektronikartikel online gekauft. Eine
besondere Rolle spielen dabei Social-Media-Plattformen wie Facebook oder
Twitter. Zwar kauft nur ein Prozent der User direkt dort ein - 16 Prozent der
Befragten gaben aber an, sich auf diesen Plattformen zu informieren.
PwC sieht
eine Schweizer Detailhandelszukunft, wo Läden vor allem als Showroom dienen
werden, wo Kunden Produkte austesten und sich inspirieren sowie beraten lassen.
Bestellt wird dann später online – wenn alles richtig läuft, vielleicht sogar
beim gleichen Händler, der die Beratung geliefert hat…